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AK 50-Ligaspiele suboptimal

(js) Auch andere Mütter haben schöne Töchter. Anders gesagt, auch in anderen Golfclubs wird ertragreiches Golf gespielt. Dieser nicht ganz neuen Einsicht mussten sich beide AK-50-Mannschaften bei ihrem dritten Ligaspiel des Jahres stellen. Die zweite Mannschaft wurde Tagesletzter, die erste Mannschaft kam mit Platz drei noch halbwegs gut auf die Heimfahrt.

AK 50 I: Blockaden im Kronberger Schlosspark

Der frühe Morgen im Garten des Schlosshotels Kronberg hat ein eigenes Flair. Noch wird die Ruhe nicht durch ein lautes Fore gestört. Die Bäume aus aller Herren Länder flößen mit ihrer imposanten Größe Respekt ein. Die Rosenbüsche und Hortensien blenden mit Farbenpracht. Das Aufwärmen auf der Driving Range hat so etwas Meditatives. Mit allen Sinnen freut man sich auf ein schönes Spiel.

Das Winneröder Team reiste nach zwei Siegen in den ersten beiden Saisonspielen als Tabellenführer an, die Mannschaft war stark aufgestellt. Überraschend war vor dem Start unklar, ob Carsten Dern überhaupt antreten kann. Beim Ausladen des Golfbags auf dem Parkplatz zog er sich eine Rückenblockade zu. Nun ist Nico Kumst nicht nur ein hervorragender Golfer, sondern im Nebenberuf auch Physiotherapeut. Die Bodenbehandlung des Akutschmerzes sah wie ein samoanischer Zeitlupenringkampf aus. Der Rückenschmerz verflog zwar nicht, schien aber erträglich. Sven Verhein, der sich als nominierter Ersatz schon warm gespielt hatte, konnte die Schläger wieder einpacken.

Diese Anfangsirritation war eine Art Fingerzeig für die Tagesperformance. Es schien, als ob alle Spieler ein bisschen Blockade mit auf die Runde genommen hätten. Keiner kam richtig in seinen Spielrhythmus. Wie mit angezogener Handbremse ging es über die Teppichfairways. Das Ergebnis fiel entsprechend aus: In der Tageswertung stand Platz 3. Unangefochten siegten die Hausherren aus Kronberg mit 153 Bruttopunkten. Alle fünf Wertungspieler von Kronberg spielten sich unter die ersten zehn Bruttorangplätze. Platz 2 ging mit 131 Bruttopunkten an die stark aufspielenden Bad Nauheimer, die mit den Brüdern Marc und Thomas vom Hagen mit 2 und 3 über Par auch die ersten Bruttoplätze belegten. Für die Winneröder blieb diesmal „nur“ Platz 3 übrig mit 126 brutto vor der indisponierten Idsteiner Mannschaft, die mit Mühe auf 106 Bruttopunkte kam.

Sascha Michele führte mit 29 brutto die Winnerodergebnisse an vor Nico Kumst mit 28 brutto. Mike Hopper folgte mit 25 brutto, danach Christian Hetfleisch mit 23 brutto und Markus Brückel mit 21 brutto. Carsten Dern brachte mit lädiertem Rücken die 20 Bruttopunkte als Streichergebnis ins Clubhaus. Die Nettoergebnisliste zeigte, dass durchgängig unter dem persönlichen Niveau gespielt wurde.

Die Tabelle sieht nach dem dritten Spieltag noch freundlich aus. Winnerod führt mit 10 Punkten vor Kronberg, die sich auf drei Punkte herangespielt haben. Bad Nauheim und Idstein mit je 6 Punkten belegen die Plätze 3 und 4.

Das abschließende Saisonspiel findet im Kurpark in Bad Nauheim statt. Ziel ist, das Aufstiegsspiel gegen den Sieger der 2. Hessenliga Süd zu erreichen. Dafür muss sich Winnerod am besten vor Kronberg platzieren. Das wird nicht einfach, da der enge, relativ kurze 9-Loch-Platz mit seinen ausladenden Baumkronen und bunkergeschützten Grüns präzises Spiel erfordert. Diese Herausforderung müssen wie immer alle Mannschaften meistern, Vorteil Bad Nauheim. Die Ausgangslage, sich erneut für die erste Hessenliga bewerben zu dürfen, ist gut.

AK50 II: Solides Golfspiel reicht nicht

Die zweite AK-50-Mannschaft war in der 6. Hessenliga Nord im Golfclub Taunus Weilrod zu Gast. Auch hier reiste die Mannschaft nach zwei absolvierten Spielen als Tabellenführer an. Doch der Blick auf den Spitzenplatz trügt leicht. Schon punktgleich folgte Idstein II. Auch Attighof mit einem einzigen Punkt Rückstand war nah dran. Weilrod dagegen als Tabellenletzter mit mageren drei Punkten wurde schon kaum mehr beachtet.

Das sollte sich ändern. Nach einer Kampfrunde in der Hitze des sommerlichen Nachmittags war die Luft spanungsgeladen. Wer würde den Sieg mit nach Hause nehmen? Trotz aller Hoffnung: Die Winneröder waren es nicht. Ausgerechnet Weilrod war vorne, denen man das selbst auf dem Heimplatz kaum zugetraut hatte. Das Ergebnis wurde mit Zielfoto ausgewertet. Erster Weilrod 122 Bruttopunkte, Zweiter Attighof 121 Bruttopunkte, Dritter Idstein II 120 Bruttopunkte. Die bittere Pille blieb bei Winnerod. 114 Bruttopunkte reichten nur zum letzten Platz.

Bester Spieler war Frank Reuber. Er kam mit 25 brutto bei 35 netto hervorragend über die Taunusrunde. Mischa Billek (24 brutto), Erwin Mattern (23 brutto), Frank Oswald und Guido Schwarzer (je 21 brutto) sowie Ralf Seibert (mit 20 brutto das Streichergebnis) spielten keinesfalls schlechtes Golf. Captain Frank Oßwald nannte es insgesamt „eine solide Leistung, nur haben bei jedem Einzelnen ein bis zwei Schläge gefehlt“. Sprich, mit ein bis zwei Schlägen mehr je Spieler wäre auch der Sieg drin gewesen. Doch vorbei war vorbei. Die Realität wies nur einen Punkt in der Tageswertung zu. Der Endstand wirbelte die Mannschaften durcheinander. An der Spitze steht nun Attighof vor Idstein, beide mit 8 Punkten. Winnerod jetzt als neuer Dritter und Weilrod bilden ebenfalls ein Punktepärchen mit je 7 Punkten.

„Jetzt erst recht“ lautete die Devise mit Blick auf den letzten Spieltag. Der Aufstiegskampf ist eröffnet und im Ausgang offen. Jede Mannschaft hat die Chance aufzusteigen. In dieser Liga bleibt es bis zum Schluss ein enger Saisonwettkampf.