(js) Darauf fiebern die Spieler das ganz Jahr. Im jährlich wiederkehrende Golfklassiker treten die Mannschaften der AK30 gegen die AK50 an. Im nunmehr 7. Wettkampf hatte man sich auf beiden Seiten viel vorgenommen. Die AK50 wollte die deutliche Niederlage des vergangenen Jahres ausbügeln. Die AK30 suchte sich als Dauersieger zu etablieren. Was würde im Kampf der „alten Hasen“ gegen die „jungen Wilden“ diesmal am Ende herauskommen? Wie viel ist die Erfahrung wirklich wert, wenn die Jüngeren mit voller Wucht von den Tees losdonnern? Bei bestem Golfwetter – Sonne, Wolken und leichtem Wind, um den Anspannungsschweiß auf der Stirn zu trocknen – taten die beiden Teams alles, um die Vorherrschaft im Club zu erlangen. Auf der einen Seite die AK50, taktisch diszipliniert, mit der Sicherheit in jedem Schwung, die nur jahrzehntelanges Training und noch mehr Geschichten im Clubhaus hervorbringen können. Auf der anderen Seite die AK30, ehrgeizig, mit ADHS-Dynamik und Schlägern in der Hand, die noch so glänzen, als seien sie eben erst dem Pro-Shop entrissen worden. So viel sei schon verraten: Es ging äußerst knapp aus.
AK50 in ihrem Wohnzimmer unangefochten vorne
Die Kapitäne Sascha Michele, Frank Oßwald und Jürgen Schreiber begrüßten 32 Mannschaftsspieler am frühen Morgen im Park hinter dem Herrenhaus. Hier wurden die Spielpaarungen für den ersten Durchgang gesetzt. In 8 Partien traten auf dem Kurzplatz jeweils Zweierteams im Vierer Bestball gegeneinander an.
AK30-Kapitän Sascha Michele war relativ erleichtert als seine Mannschaft zwar im Rückstand von der ersten Runde kam, aber mit 2,5 Punkten auf 5,5 Punkte noch erträglich blieb. Die AK50 gewann 4 Matches, die AK30 nur ein Spiel, drei Partien wurden geteilt.

Der Start in den Wettkampfmorgen
AK30 holt auf dem Meisterschaftsplatz auf
In der zweiten Spielrunde stand ein Matchplay Texas Scramble auf den Bahnen 1 bis 9 des Meisterschaftsplatzes an. Die Spielpaarungen wurden zueinander neu gelost, wobei Kapitän Frank Oßwald sehr zur Überraschung des Gegners bei den eingespielten Paarungen vom Kurzplatz blieb. Die neue Mischung der Spielpaarungen in der AK30 schien das bessere Konzept zu sein. Der zweite Durchgang ging mit 5 zu 3 Punkten an die AK 30.
Ihre Spiele gewannen Stocker/Burgard gegen Dern/Schwarzer, Jung/Freitag gegen Hetfleisch/Seibert, Spichal/Heinrich gegen Mattern/Marx und Roos/Baldschus gegen Quandt/Kümmel. Nur zwei Partien gingen an die AK50. Die volle Punktzahl holten Oßwald/Köhler gegen Kumst/Arnold und Billek/Tsogtbaatar gegen Baumann/Pulliam. Die Partien Born/Weil gegen Hopper/Schreiber und Michele/Drescher gegen Enzmann/Schäfer wurden geteilt.
Nach dem zweiten Spieldurchgang stand es damit 8,5 zu 7,5 Punkten zugunsten der AK50.



Spannung pur in der dritten Runde: Ein Kopf-an-Kopf-Rennen
Die dritte Runde fand als Einzellochspiel auf den Bahnen 10-18 statt. 16 Einzelspiele mussten das Derby entscheiden. Der knappe Vorsprung, den sich die AK50 in den beiden Runden zuvor erspielt hatte, schien diesmal für den Sieg zu reichen. Das Duell entwickelte sich mit jeder Ergebnisansage als Kopf-an-Kopf-Rennen. Loch für Loch wurden Punkte erkämpft, oft mit einem verschmitzten Lächeln, manchmal mit einem leisen Seufzer. Auf den Grüns blitzte zwischen Birdie-Chancen und Dreiputts immer wieder jener kleine Funken Rivalität auf, der diesen Wettstreit so besonders macht. Es wurde gelacht, gefrotzelt – und durchaus auch gezittert, wenn ein Putt aus knappen zwei Metern plötzlich die Nervenprüfung des Tages darstellte.
Am Ende kam es, wie es bei großen Sportdramen immer kommen muss: Es hing an den Ergebnissen der letzten Flights. Der Vorsprung des AK50 schmolz mit jedem eingehenden Spielergebnis. Die Einzel gingen 9 zu 7 zugunsten der AK30-Mannschaft aus.

Feier, Feuer, Freundschaft
Es war tatsächlich nur ein Golfwimpernschlag, der den Unterschied für den Sieg machte: Mit 16,5 zu 15,5 Punkten konnten die Herren der AK30 den Wettkampf für sich verbuchen – knapp, spannend und würdig eines richtigen „Fotofinishs“. Doch als das Ergebnis verkündet war, wich die Anspannung schnell heiterer Gelassenheit. Die Arme wurden gereckt, ein paar lockere Sprüche gingen hin und her, und schon bei den ersten Gläsern Fassbier am Abend war klar: Hier gibt es keine wirklichen Verlierer. Denn auf den Fairways mag man gegeneinander antreten – am Ende aber steht man gemeinsam für den Club.
Und so begann im Anschluss der „vierte Durchgang“, der wichtigste des Tages: das Miteinander. Worte von Sascha Michele und Frank Oßwald erinnerten alle daran, worum es eigentlich geht – um Teamgeist, Freundschaft und darum, das Vereinsleben mit Leben zu füllen. Steaks, Bratwürste und Grillkäse vom Restaurant Luisa kamen auf den Teller, gegrillt von unseren Grillmeistern Andreas Marx und Erwin Mattern, die einmal mehr bewiesen, dass sie den Rost genauso souverän beherrschen wie andere den Driver.
Natürlich durfte das eine oder andere legendäre „Fläschchen Seibert“ nicht fehlen: Nussschnaps, Basaltfeuer, Whiskey und Marille machten rasch die Runde und sorgten für dieses wohlig-gemeinschaftliche Gefühl, das spätestens dann aufkam, als Carsten Dern – als alter Pfadfinder selbstverständlich bestens vorbereitet – das Lagerfeuer entzündete. Im sanften Feuerschein mischten sich Gelächter und Erzählungen, Anekdoten aus der langen Clubgeschichte und kleine Heldengeschichten vom Tag, die beim erneuten Erzählen schon einen Tick glanzvoller schienen als wenige Stunden zuvor.
So klang ein Tag aus, der mit sportlichem Kräftemessen begann, aber im schönsten Sinne „winnerödlich“ endete: Zwei Mannschaften waren am Morgen angetreten – doch beim Ausklang am Feuer saß nur noch ein Team zusammen, das Team Winnerod.







