(js/rs) Drama im Taunus: Der GC Winnerod hat das Aufstiegsspiel zur 1. Hessenliga der AK 50 gegen den GC Hanau-Wilhelmsbad knapp verloren. Auf dem spektakulären Platz des Hofgut Georgenthal fehlten am Ende nur fünf Bruttopunkte zum großen Ziel. Trotz der bitteren Niederlage blickt Winnerod auf eine starke Saison zurück – und richtet den Fokus nun auf 2026.
Es war die große Chance: Der Golfclub Winnerod, Meister der 2. Hessenliga Nord, trat im Hofgut Georgenthal im Taunus gegen den Südmeister Hanau-Wilhelmsbad zum Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die 1. Hessenliga an. Am Ende jubelten jedoch die Hanauer, die mit einem hauchdünnen Vorsprung das begehrte Ticket für 2026 lösten. Für die Winneröder blieb nur die bittere Erkenntnis: Der Traum vom Oberhaus ist vorerst geplatzt.
Zwei Topteams auf schwierigem Terrain
Die Ausgangslage versprach Spannung pur. Trotz des Ausfalls zweier Stammspieler hatte Captain Frank Oßwald eine erfahrene Mannschaft ins Rennen geschickt. Mit 571 Bruttopunkten in den vorhergehenden vier Ligaspielen lag Winnerod fast gleichauf mit Hanau (581). Der Austragungsort selbst, das spektakuläre Linksstyle-Layout des Gießener Golfplatzarchitekten Christian Althaus, machte die Sache zusätzlich brisant: ondulierte Grüns, enge Schläge über Wasser und knifflige Entscheidungen an fast jedem Loch. „Kaum ein Platz bleibt so im Gedächtnis“, sagte Spitzenspieler Nico Kumst, „ich konnte mich bei jedem Schlag an die Situationen und die Entscheidungen meiner ersten Runde hier erinnern. Erfolg und Desaster liegen eng beisammen, dazwischen ist wenig.“
Nebel sorgt für Chaos
Der Spieltag begann denkbar unglücklich. Dichter Nebel über dem Taunus legte den Start über Stunden lahm. Erst mit Verzögerung konnten die Paarungen auf die Runde geschickt werden – teilweise mussten Spieler buchstäblich aus dem Auto geweckt werden. Die Nervosität war groß, die ersten Bahnen gerieten zum Stolperstart. Selbst der erfahrene Nico Kumst musste früh ein Streichergebnis notieren. Der turbulente Beginn forderte auch gleich die Caddies Brian Smith, Frank Reuber, Andreas Marx, Alexander Roos und Ralf Seibert heraus. Sie hatten alle Hände voll zu tun, um Ruhe und Struktur in diesen hektischen Beginn zu bringen.
Ein zähes Ringen in Georgenthal
Der Platz zeigte sich anschließend von seiner unbarmherzigen Seite. Fast jeder Spieler haderte mit den Tücken des Layouts, die lange Wartezeiten zu Beginn raubte weitere Konzentration. Nur wenige kamen ohne Streichlöcher durch. Nico Kumst bewies einmal mehr seine Klasse und wurde mit 27 Bruttopunkten Tagessieger – die Hoffnung auf einen Winneröder Erfolg war da noch lebendig. Auch Sascha Michele (22) und Frank Oßwald (21) hielten das Team im Rennen, da auch die besten Hanauer bis dahin nur 25, 24 und 22 Punkte ans achtzehnte Grün gebracht hatten. Doch die Ausschläge nach unten wogen schwer: Christian Hetfleisch (18), Erwin Mattern (16) und ungewohnt auch Mike Hopper (13) mussten Federn lassen.
Am Ende fehlten fünf Punkte
Trotzdem wurde noch auf das Endergebnis hingefiebert. Mit 109 gegen 104 Brutto-punkten sicherte sich Hanau-Wilhelmsbad den Sieg und damit den Aufstiegsplatz in die 1. Hessenliga. Sie behielten denkbar knapp mit einem Schlag pro Match die Nase vorn. Für Winnerod war das eine schmerzliche Niederlage.
Beide Mannschaften fuhren das bei weitem schlechteste Bruttoergebnis der Saison ein. Damit reichte den Hanauern, deren Schnitt sonst ähnlich wie bei Winnerod über 140 Punkte liegt, diesmal eine Saison-Mindestleistung für den Aufstieg. Die Winneröder mussten sich trotz größtem Einsatz geschlagen geben.
Die Gratulation geht an die Hanauer Spieler um die Hessenligalegende Günter Späth. Es war ein jederzeit fairer und partnerschaftlich geführter Wettkampf. Gerade wenn viele missliche Situationen auf dem Platz zu bewerten sind, ist das in solch einem Entscheidungsspiel nicht selbstverständlich.



Ein bitteres Saisonende mit schöner Aussicht
So endete die Wettkampfsaison 2025 mit einer Niederlage. Die Ligasaison bleibt trotzdem positiv in Erinnerung. Die AK50 kann mit Stolz auf eine starke Saison zurückblicken. Mit der ersten Mannschaft durfte man um den Aufstieg spielen, die zweite Mannschaft hielt die Klasse.
Für 2026 sieht sich Winnerod gut gerüstet. Neue, altersbedingt spielberechtigte Athleten stoßen zum AK50-Kader. Die beiden Kapitäne Frank Oßwald und Jürgen Schreiber stehen erneut vor der Aufgabe, die Breite des Kaders zu nutzen und die Anreize so zu setzen, dass das vorhandene Potenzial abgerufen werden kann.
