Zum Inhalt springen

AK‑50-Teams zwischen Meisterjubel und Nervenkrimi

(js) Der Golfclub Winnerod erlebte am Finaltag der Hessenliga eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Während die AK 50 I als frischgebackener Meister der 2. Hessenliga Nord souverän das Ticket für das Aufstiegsspiel in die höchste Spielklasse löste, kämpfte die AK 50 II bis zum letzten Putt um den Klassenerhalt. Nun richtet sich der Blick der Teams mit den Mannschaftskapitänen Frank Oßwald und Jürgen Schreiber nach vorne. Die Erste fiebert dem Aufstiegsspiel gegen den Meister der Südstaffel entgegen, während die Zweite gestärkt und gewarnt in die neue Saison gehen wird.

AK 50 I: Als Meister der Nordliga das Ticket für Aufstiegsspiel gelöst

Die Ausgangslage vor dem vierten und letzten Spieltag der 2. Hessenliga Nord war für den GC Winnerod komfortabel: Mit 10 Punkten führte das Team um Nico Kumst die Tabelle an, zwei Zähler vor dem schärfsten Verfolger aus Kronberg. Dahinter positionierten sich Bad Nauheim und Idstein mit jeweils 6 Punkten. Das Rechenmodell für den Titel war einfach: Platz zwei hinter Kronberg hätte gereicht – in allen anderen Konstellationen musste man nur vor dem Konkurrenten bleiben. Sicherheit gab zudem ein starkes Polster aus dem Heimspiel. Die herausragenden 174 Stablefordpunkte, die in Winnerod erspielt worden waren, hätten bei Punktgleichheit den Ausschlag gegeben.

Auf dem 9-Loch-Parklandkurs im Kurpark von Bad Nauheim ließ Winnerod schließlich nichts mehr anbrennen. Zwar nutzte die Heimmannschaft ihren Platzvorteil und gewann mit 137 Bruttopunkten den Tagessieg. Doch mit lediglich zwei Zählern Rückstand und 135 Punkten sicherten sich die Winneröder souverän Rang zwei – und damit den Meistertitel der Liga Nord. Kronberg blieb mit nur 124 Punkten deutlich dahinter, während die erneut schwach besetzte Mannschaft aus Idstein mit 113 Punkten einmal mehr den letzten Platz belegte.

Die Tagesbestleistung beim Turnier erzielte Marc vom Hagen (Bad Nauheim) mit starken 33 Bruttopunkten. Dicht auf den Fersen folgten sein Bruder Thomas sowie Nico Kumst, die jeweils 32 Punkte auf der Scorekarte notierten.

Der anspruchsvolle Platz, geprägt von in die Fairways ragenden Baumkronen und gut platzierten sandarmen Bunkern vor den Grüns, verlangte höchste Präzision und kontrolliertes Spiel – ganz andere Anforderungen, als sie die Winneröder von ihrem Heimatplatz gewohnt sind. Entsprechend fielen die Einzelergebnisse solide, aber nicht überragend aus. Als Mannschaft leisteten sich die Winneröder jedoch keinen Ausrutscher. Sascha Michele lieferte 29 Bruttopunkte, Carsten Dern 26. Um den die Wertungsplätze entspann sich ein spannendes Dreierduell: Mischa Billek und Mike Hopper setzten sich mit jeweils 24 Punkten knapp durch. Für Christian Hetfleisch bedeutete dies trotz gleicher Punktzahl den undankbaren Platz als Streicher – und traditionell die Einladung zur Getränkerunde.

Die Freude über den Ligaerfolg war groß. Und doch richteten sich die Gedanken bereits auf die daraus entstandene Chance, in die 1. Hessenliga aufsteigen zu können. Dazu treten die Sieger der zweigleisigen Hessenliga Nord und Süd in einem Aufstiegsspiel gegeneinander an. In diesem Jahr ist das neben dem Golfclub Winnerod als Erster der 2. Hessenliga Süd der Golfclub-Hanau-Wilhelmsbad. Ende September kommt es auf dem Platz im Hofgut Georgenthal zum Showdown der Meisterspieler.

AK 50 II: Zweite Mannschaft kämpft um den Klassenerhalt

Deutlich anspruchsvoller gestaltete sich die Ausgangslage für die zweite Mannschaft der Altersklasse AK 50 in der 6. Hessenliga Nord. Zwischen Aufstiegserfolg und Abstiegskampf war zum Saisonfinale alles möglich. Vorgenommen hatte man sich, die Erfolgsgeschichte des Vorjahres zu wiederholen, als das Team am letzten Spieltag mit einem großen Kraftakt den Aufstieg sicherte.

Doch auch die Konkurrenz rechnete sich berechtigte Chancen aus – das Teilnehmerfeld lag denkbar eng zusammen. Vor dem abschließenden Spieltag führten Attighof und Idstein mit jeweils 8 Punkten die Tabelle an. Winnerod rangierte mit 7 Punkten auf dem dritten Platz, punktgleich mit Verfolger Weilrod auf Rang vier.

Die Entscheidung fiel auf dem Nordkurs des Golfparks Idstein, bekannt für seine rustikalen Bedingungen: Harte und schmale Fairways, eher langsame Grüns und schnell ins Spiel kommende Ausgrenzen machten den Parcours zu einer echten Bewährungsprobe und trugen kaum zur Spielfreude bei. Bis zum letzten Flight blieb die Frage offen, ob die AK‑50‑Zweitvertretung des GC Winnerod die Klasse halten würde. Vom erhofften Aufstieg war man jedoch schon zur Halbzeit weit entfernt – nach durchgehend schwachen Ergebnissen auf den ersten neun Löchern war der Traum praktisch ausgeträumt.

Was dann folgte, war ein Saisonfinale voller Überraschungen: Die Tabelle wurde noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt. Ausgerechnet der als Spitzenreiter angereiste Attighof Golf & Country Club erwischte einen rabenschwarzen Tag, wurde mit 98 Bruttopunkten nur Tagesletzter und stieg damit völlig unerwartet ab. Am anderen Ende der Skala jubelte der bis dato Tabellenletzte aus Weilrod: Mit einem Tagessieg und 122 Bruttopunkten auf dem Nordkurs in Idstein sicherten sie sich nicht nur den Klassenerhalt, sondern krönten sich sogar zum Meister der 6. Liga Nord – und schlagen 2026 in der 5. Hessenliga ab.

Frank Reuber setzte mit guten 25 Bruttopunkten die Bestmarke des Tages. Ihm dichtauf folgte Erwin Mattern mit soliden 24 Punkten. Holger Quand rettete sich und 20 Bruttopunkte ins Clubhaus. Alexander Roos mit 19 und Logi Tsogtbaatar mit 16 Bruttopunkten blieben unter ihren Möglichkeiten. Markus Brückel kämpfte vergebens mit der Richtungsstabilität der Flugkurven und verabschiedete den Tag mit 14 brutto ins sprichwörtliche Buch des Vergessens. Mit Platz Drei und einem Mannschaftsergebnis von 104 Bruttopunkten konnte die Liga erhalten werden.

In der Teamwertung erreichte Idstein II Platz 2 in der Tageswertung und zugleich auch in der Saisontabelle. Eine bittere Pointe: Punktgleich (11) mit dem Ligaersten Weilrod, verpassen die Idsteiner den Aufstieg nur um Haaresbreite. Über die vier Ligaspiele hinweg sammelte Weilrod gerade einmal zwei Stablefordpunkte mehr. Doch diese winzige Differenz reichte, um den strahlenden Aufsteiger Weilrod zu küren und Idstein II in der Rolle des unglücklichen Verlierers in Liga 6 zurückzulassen.