Zum Inhalt springen

Siege und Hessenrekord zum Saisonstart der AK50

(js) Was ist ein perfekter Tag? Den perfekten Tag erhält man, wenn man die Zufriedenheit optimiert, sagt die Psychologie. Das psychologische Modell beinhaltet unter anderem die Vorgabe, dass jede Tätigkeit mit der Zeit an Attraktivität einbüßt. Eine Stunde Shopping mag Spaß bringen, fünf Stunden eher nicht. Deshalb besteht der perfekte Tag nicht aus 16 Stunden Romantik mit dem Partner. Abwechslung soll dafür sorgen, dass jede Aktivität ein gewisses Maß an Glück mit sich bringt.

Am Golfspiel zeigt sich schon mal, dass das Modell nur eine begrenzte Aussagekraft hat. Abwechslung ist hier nicht alles. Wenn jeder Schlag zum guten Score führt, möchte man davon keinen missen. Abwechslung also eher hinderlich. Das gelingt leider viel zu selten. Beim ersten Ligaspiel der beiden Winneröder AK50-Mannschaften waren Spieler, Organisatoren, Wetter und Unterstützer so selten wie kaum einmal sonst auf dem Glückspfad. Dem Kapitänsduo Frank Oßwald und Jürgen Schreiber schossen von den vielen freudigen Dankesumarmungen die Glückshormone durch den Körper.

AK50 I mit dem perfekten Golftag

Den wirklich perfekten Tag hat die erste Mannschaft der AK50 erlebt. Als Absteiger aus der 1. Liga trat man erstmals auf noch ungeklärtem Saisongelände in der zweiten Liga an. Spielpartner sind in diesem Jahr Bad Nauheim, Idstein und Kronberg. Gleich das erste Aufeinandertreffen fand auf der Hausanlage statt. Man fühlte sich durch Training und Übungsfahrt gut vorbereitet. Bis auf Erwin Mattern konnte auch die stärkste Mannschaft auf den ersten Abschlag geschickt werden. Das Ergebnis hatten aber selbst die kühnsten Optimisten so nicht vorausgesehen.

Alle schauten immer wieder euphorisiert und ungläubig auf das Livescoring beim Eintreffen der Spieler am achtzehnten Grün. Das mitnotierte, schier ungeheure Bruttoergebnis von 174 Punkten hatte auch bei der Siegerehrung Bestand. Damit war Winnerod ungefährdeter Sieger vor dem Golf- und Landclub Kronberg mit gleichfalls hervorragenden 153 Bruttopunkten. Im knappen Zieleinlauf mit einem Einpunkteabstand sicherte sich der GC Idstein (134 brutto) Platz 3 vor dem GC Bad Nauheim (133 brutto)

Unter alle Topresultaten der Winneröder Herren ragte noch einmal ein Ergebnis besonders hervor. Nico Kumst kam im Flow sicher durch alle Spielbahnen. Er sicherte sich mit einer 67er Runde auch den Tagessieg. Die 5 unter Par schlugen mit sage und schreibe 41 Bruttopunkten zu Buche! Bei 174 Gesamtbrutto für 5 Spieler bleibt es dabei natürlich nicht. Oliver Schäfer, mit guten 26 Punkten zufriedener Streicher, trieb die vor ihm gestarteten Mitspieler derart an, dass die gar nicht anders konnten als über sich hinaus zu wachsen. Mike Hopper, Großcontainerbesitzer von lebenslang erspielten Bruttozählern, und Sascha Michele schirmten den zweiten Platz der Tageswertung mit je 37 Bruttopunkten (beide 1 unter Par) vor der Konkurrenz ab. Michele, der erstmals in der AK50 antrat, haderte dabei noch mit einem Doppelbogey und einem Bogey auf den zweiten Neun. Die ersten drei Plätze gingen an Winneröder. Carsten Dern erzielte mit seiner 77er-Runde 31 Punkte, Christian Hetfleisch vervollständigte mit einem 80er-Ergebnis und 28 brutto den Hausstand.

Wie gut auch die Konkurrenten unterwegs waren, zeigen die zwei 73er Runden von Hagen Lang (GC Kronberg) und Thomas von Hagen (GC Bad Nauheim) und die 74 von Marc von Hagen (GC Bad Nauheim).

Damit nicht genug, stellte sich bei der Recherche Historisches heraus. Noch nie in der Golfgeschichte der AK50 Altersklasse in Hessen hat eine Mannschaft an einem Spieltag mehr Bruttopunkte erzielt als die Winneröder Recken an diesem Samstag. Hessenrekord! Seitheriger Rangerster war Kronberg, die 167 Punkte im Jahr 2021 erspielt hatten. Die Zahl 174 steht nun vorne und muss erstmal getoppt werden.

AK50 II mit Traumstart

Zum Durchatmen blieb kaum Zeit. Das Ligaspiel der AK50 II startete direkt im Anschluss. Hier ist Winnerod der Aufsteiger der letzten Saison. In 2025 geht es in der 6. Hessenliga Nord gegen Idstein, Weilrod und Attighof. Schwer einzuschätzen war, wie die Kräfteverhältnisse mit den neu hinzukommenden Clubs verteilt sein würden.

Das Punktekonto zwischen den Mannschaften schien nach den ersten neun Löchern eher ausgeglichen. Die Winneröder Spieler waren gut unterwegs, die anderen aber auch nicht schlechter. Den ersten Anlass zu großer Freude brachte der Startspieler Mischa Billek mit ins Ziel. Seine gute Form führte ihn zu einer ausgezeichneten 76er-Runde mit 32 Bruttopunkten. Es folgte Markus Brückel mit 25 brutto. Mit dem Einzug von Ralf Seibert auf dem 18 Grün, perfekt gekleidet und nach einer Auszeit dieses Jahr wieder im Team, lieferte einen betonharten 29 Punktebeitrag zum golferischen Bruttosozialprodukt ab. Damit bekam der Gedanke Flügel, dass ein Sieg möglich ist. Und er wurde möglich durch Alexander Roos‘ 24 Bruttopunkte und Guido Schwarzers schnittige 28 Bruttopunkte (damit auch Nettoerster des Turniers). Logi Tsogtbaatar hatte mit 21 Punkten das Streichergebnis.

Die elektronische Albatroszählmaschine warf die Platzierungen ganz im Sinne der Hausherren aus. Mannschaftssieg und Tabellenplatz 1 für Winnerod mit 138 Bruttopunkten. Platz zwei am Tag und in der Tabelle für den GC Idstein mit 117 Punkten, Platz 3 belegte der GC Weilrod mit 15 Punkten. Tagesschlusslicht wurde der GC Attighof mit 110 Punkten.

Rund- und Ausblick

Von nichts kommt nichts. Es bringt nichts, auf den perfekten Tag zu warten – man muss den Tag dazu machen, lautet ein Sprichwort. Für den ersten Spieltag kann man sagen, ja, hat geklappt. Alle haben sich ins Zeug gelegt. Die Spieler sowieso. Das Wetter, weil es hielt, was es nicht versprochen hatte. Hans-Peter Lindner drückte die Starterpistole, dass die Flights schnelle Beine bekamen. Luisa und ihr Team hatten die Rundenverpflegung und das abschließende Mannschaftsessen mit großer Professionalität und Geschmack vor- und zubereitet. Der Mannschaftsgeist der Nichtspieler, weil er nicht nur beschwört wird, sondern im Zupacken hilft. Danke an Sven, zwei Franks, Andreas, Björn, Achim, Holger, Stefan und Ralf. Das Golfsekretariat, weil es die Stoßzeiten gefedert hat. Unsere Greenkeeper um Ali, Ismet, Peter für die von allen Gastspielern gelobten Grün- und Platzverhältnisse.

Im Vorfeld war es durchaus umstritten, ob die Ausrichtung des ersten Spieltags nicht von Nachteil ist. Captain Frank Oßwald stellte im Spielerkreis fest, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Siege zu Saisonbeginn sind ein Statement in die Saison: Der Respekt der Gegner ist platziert. Botschaft, an Winnerod muss man erstmal vorbeikommen. Die Punktepolster geben etwas Luft für kommende Auseinandersetzungen. Das Selbstbewusstsein ist gestärkt. Die nächsten Spiele sind zwar noch lange nicht gewonnen. Aber dem Kräftemessen auch auf fremden Plätzen können die AK50-Herren gelassen entgegensehen.