(js) Klassenfahrten sind immer schön. Man erinnert sich danach an Dinge, die sonst nicht der Rede wert sind. Seitdem die ehemaligen Captains Frank Drescher und Stefan Köhler die AK50-Trainingsfahrt eingeführt haben, ist die ins jährliche Brauchtum des AK50-Kaders eingegangen.
Weil es mit seinen Pinien und geschickt gepflanzten Baumbestand, dem See mit großer Terrasse hinter Hotel und Clubhaus den Eindruck macht, man wäre in Belek in der Türkei, wurde auch in diesem Jahr das Golfresort Gernsheim Hof Gräbenbruch gebucht. Dabei liegt das Resort im südhessischen, platten Spargelgelände. 3 Golfrunden, 3 Bruttoeinzelwettkämpfe, 3 Teamspiele dienten als Stresstest für die anstehende Ligasaison. Die Trainingsfahrt schloss eine Vorbereitung ab, in der bei HeadPro Uwe Wagner zielgerichtet das wegtrainiert wurde, was ein erfolgreiches Golfspiel stört. Die ersten Erfolge waren bei den Trainingsrunden offensichtlich. Die Spiele sind stabiler, die Ergebnisse ohne große Ausreißer, die Konzentration währt länger.
Die Scores von Carsten Dern (31 Brutto), Holger Quandt (30 Brutto), Mischa Billek (29 Brutto) und Alexander Roos (28 Brutto) auf den Einzelplätzen konnten sich sehen lassen. Über drei Spiele hinweg lag Carsten Dern mit 83 erzielten Bruttopunkten vorne, gefolgt von Alexander Roos mit 79 Brutto und Mischa Billek mit 73 Gesamtbrutto. Mit den Ergebnissen aus Gernsheim schaut Captain Frank Oßwald mit Zuversicht auf das erste Ligaspiel. Das findet bereits am 3. Mai auf der Heimanlage in Winnerod statt.
Die Erinnerung an eine sehr harmonische „Klassenfahrt“ fing schon auf der Heimfahrt an. Weißt du noch: An welchem Loch ging das Spiel in die Brüche, wer hielt am längsten an der Bar durch, wen zieht es früh ins Bett, wer geriet aus der bis dahin noch passablen Laune, wer erzählte die besten Witze, warum nur wurden die Birdies nur knapp verpasst?
Wie immer ging es nicht nur um das Golfspiel, sondern um alles, was das Leben so zu bieten hat. Das ist nicht mehr als der Drive aufs Fairway. Wer mit wem und von wem getrennt, wie die Söhne nach dem Vater oder grade nicht, wie man bei Auftritten mit improvisierten Wortspielen dem Textvergessen trotzt, wieviel Tabletten einem die Tage nach dem Herzinfarkt retten, ob das internationale Bankensystem auch die dauernde Abwesenheit golfaffiner Mitarbeiter verkraftet, welche Führungskraft der neuen Regierung zugetraut wird. Gernsheim hat alles geboten, was es für ein laune- und spielunterstützendes Ambiente braucht. Die Servicekräfte aus dem letzten Jahr sind immer noch da und erinnern sich selbst noch an Namen, die Sparerips sedieren die Abendform, der Handkäs mit Musik hat Hessenqualität, die Kuchenqualität ist legendär und die Terrasse ist der reinste Süden. Captain Frank Oßwald kommentierte das alles mit Blick auf die kommenden Herausforderungen der Ligasaison nach Buddha-Art: „Mir doch egal. Hauptsache die Jungs performen.“