(js) Es gibt Tage von ungetrübter Freude im Leben. Auch wenn sie sich auf sportliche Erfolge beschränken, sind sie seltene und deshalb gerne erlebte Momente der Glückshormone. Die beiden AK-50 Herrenmannschaften des Golfclubs Winnerod waren beim Doppelspieltag der 3. und 7. Hessenliga nicht auf Spielglück angewiesen, sondern erspielten sich als Könner des Golffachs zwei ungefährdete Siege. Im Heimspiel sicherten sich beide Teams den Aufstieg. So eröffneten die Captains Stefan Köhler und Frank Drescher mehr als zufrieden die Freibieraufstiegsfeier.
3. Hessenliga: Golf vom Mittelhessenstern
Die Ausgangslage nach drei Spielen: Winnerod knapp Erster mit 9 Punkten, Bad Nauheim und Spessart knapp dahinter mit 8 Punkten. Einmal nach Winnerod hin, noch war für alle alles drin. Weilrod war da schon abgeschlagen mit 5 Punkten Letzter der Tabelle.
Den unbestreitbaren Heimvorteil des letzten Spieltages nutzen die Winneröder Kugelschläger souverän. Das Aufstiegsticket wurde mit der außergewöhnlich hohen Punktzahl von 148 Bruttopunkten gelöst. Nach vorherigen teilweise knappsten Niederlagen gegen Bad Nauheim dominierte die erste Mannschaft diesmal zu Hause Fairways und Grüns. Dabei waren Bad Nauheim (127 Bruttopunkte) und Spessart (120 Bruttopunkte) nun keineswegs angereist, um der Heimmannschaft kampflos das Spielfeld zu überlassen.
Wenn schon 23 Bruttopunkte nur dazu reichten, um als Streichergebnis zu gelten (Dr. Mischa Billek) zeigt das, dass das schöne, nicht zu heiße Wetter allen heimischen Golfbällen Flügel verlieh. Der lockere Vorkämpfer Mike Hopper holte sich den Tagessieg in der Bruttowertung mit 32 Punkten (76 Schläge) vor Erwin Mattern mit 30 Punkten (79 Schläge). Schon auf Platz 4 und 5 folgten Nico Kumst und Christian Hetfleisch, beide mit 29 Punkten. Debütant Carsten Dern zeigte seine Klasse mit 28 Bruttopunkten. Ein solch geschlossenes Mannschaftsergebnis findet man nicht alle Tage. Ein Gesamtergebnis in dieser Höhe gelang auch in der 2. Liga nur einer Mannschaft in dieser Saison, hier Kronberg im dortigen Heimspiel.
Winnerod hatte mit dem Aufstieg genug gewonnen. Und so gingen alle Preise als Trostgetränke an die Bad Nauheimer Spielpartner.
Damit tritt die erste Mannschaft der AK 50 Herren in 2023 erstmals in der zweithöchsten Spielklasse Hessens an. Winnerod steht dann im Wettstreit mit den Mannschaften aus Kassel und Idstein und dem abgestiegenen GC Hanau.
Das Endergebnis 2022 auf einen Blick:
Auch die zweite Mannschaft steigt auf – Erfolg mit Wermutstropfen
Das Ergebnis der zweiten Mannschaft mit 134 Bruttopunkten stand dem Erfolg der Ersten kaum nach. Der Golfclub Hofgut Praforst aus Hünfeld hatte mit 97 überdeutlich das Nachsehen.
In der Einzelwertung lagen vier Winneröder an der Spitze. Sie spielten auch so: Markus Brückel und Holger Quand notierten 30 Bruttopunkte auf der Scorecard, Platz eins und zwei der Bruttorangliste. Oliver Schäfer lag mit 29 Bruttopunkten nur knapp dahinter. Der von Rückenschmerzen geplagte Sven Verhein erzielte mit zusammengebissenen Zähnen gute 25 Bruttopunkte. Guido Schwarzer lieferte 20 Bruttopunkte und Frank Drescher konnte mit 19 Bruttopunkten zwar persönlich eher unzufrieden, aber als Captain mannschaftlich beruhigt, das Streichergebnis verkünden.
Mit dem Aufstiegsplatz löste die Mannschaft die gestellte Saisonaufgabe mit beeindruckendem Gesamtvorsprung. Doch die unglückliche Situation, dass in dieser Ligasaison ausschließlich zwei Mannschaften in der 7. Liga um den Aufstieg und gegen den Abstieg kämpfen mussten, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Den hat der Hessische Golfverband zu verantworten. Dass eine Mannschaft absteigen muss und nicht nur den naturgemäßen Aufsteiger in der Folgesaison über sich sieht, sondern weitere Mannschaften der Unterklasse, ist sportlich gesehen und diplomatisch ausgedrückt schwer nachvollziehbar.
Das Ganze ist mehr als seine Teile
Weil wir beim Glücksgefühl waren: Die AK-50-Herrenmannschaft ist ein Glücksfall. Es gibt zwar zwei Ligaaufgaben und jeweils dafür einzelne gesetzte Spieler. Aber es gibt nur ein Herrenteam, das sich gemeinsam durch Training, Spiele, Niederlagen und Erfolge verbunden fühlt. Das ist nicht selbstverständlich. Jeder Spieler liefert dazu seinen Beitrag, es gibt weder Außenseiter noch Neid oder Ränkespiel.
Den Aufstieg haben in der Saison noch sportlich unterstützt und gehören wie die Spieler des letzten Spieltages zum Kader: Logi Tsogbaatar, Dr. Frank Reuber, Ralf Enzmann, Stefan Ackermann, Reinhard Zimmer, Andreas Oswald, Andreas Marx, Jürgen Schreiber. Das Ganze wird in ihrer ersten Leitungssaison umsichtig orchestriert von den Captains Stefan Köhler und Frank Drescher. Die intensive Trainingsarbeit mit und unter Head Pro Uwe Wagener schaffte die breite technische und taktische Leistungsbasis. Das Teammotiv der AK50 ist einem afrikanischen Sprichwort gemäß: „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit kommen willst, gehe zusammen.“
Und in diesem Sinne freuen wir uns auch über den Tagessieg der AK50-Damenmannschaft, die ihr Wettspiel in der 4. Liga gleichzeitig auf dem Winneröder Platz ebenso erfolgreich bestritten. Herzlichen Glückwunsch.