(js) Sommerzeit, Zeitenwende, Sommertraining. So war die Ansage von EU, Bundeskanzler und Spielführer. Das war eindeutig. Und sollte nun auch planmäßig umgesetzt werden. Die AK50-Mannschaft war zum ersten Sommertraining des Jahres gerufen. Doch vier Fünftel der Mannschaft duckten sich beim ersten Trainingstag weg. Nur weil das Klima mal kurz das Wetter geändert hatte. Von heute auf morgen, quasi auf der Fahrt nach Winnerod sackte die Temperaturnadel in einer klimahistorisch gesehen eher kleinmütigen Kurskorrektur von 20 Sommersonnenstrahlen auf energiesparende, noch nicht wirklich beunruhigende, geradezu überschlagen warme Zero-Grad ab.
Am 1. April, kaum zu glauben, überkam die Leistungsträger eine überraschende Midlife-Krise. Sie meldeten sich beim heimischen Gesundheitsamt statt beim Trainer. Doch ein kleiner unbeugsamer Kern eher arktischer Typen trotzte den Widrigkeiten. Sie forderten den Headpro heraus, der sich den Freitagabend auch lieber am Kamin der Bärenfelle vorgestellt hätte, nun aber Schwerstarbeit verrichten musste. Aber das Clubgeld muss einerseits aus der linken Tasche raus und will andererseits in der rechten Tasche verdient werden. So wurde es ein unvergesslicher Frühlingsspätnachmittag, man kann auch sagen winterlicher Frühabend. Im seichten Polarlicht der Driving Range, erhellt durch das Glitzern der verwehten Schneesturmkristalle, wuchsen alle Schwünge über sich hinaus. Die neuen Schwarzlichtübungsbälle des Clubs erreichten blinkend und mühelos die Autobahn, wo sich die Blechkarawane über die großen, runden Schneeballflocken wunderte.
Und plötzlich waren alle eingeschneit. Mit stummem Funknetz auf der DR im nivellierenden Weiß machte sich Orientierungslosigkeit breit. Glücklichlicherweise hatten die Jungtürken der AK30 eine Ahnung, dass Generationenteilchen der Spielvorfahren in misslicher Lage sein könnten. Sie entsandten einen kleinen Rettungstrupp. Der kämpfte sich durch den Tiefschnee vom Clubhaus bis zu der schon fast unsichtbaren Tiefkühlbox des Wageners. Welch Freude menschlichen Wiedersehens. Das wurde umgehend durch ein paar Überlebensflaschen Glühbier und einer brillant improvisierten Dankesrede des AK50-Captains gefeiert. Das erste Sommertraining war beendet. Man vereinbarte, sich zum ersten Wintertraining wieder an gleicher Stelle zu treffen. Codewort „1. April“.
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