(js) Entgegen anderslautender Gerüchte hatten die Herrengolfer der AK50 keinen exklusiven Sponsorenvertrag mit dem weltbekannten Brausepulverbrauer. Beflügelt von eigener Energie und Wettkampffreude entschwebten beide AK50-Mannschaften in die nächsthöheren Klassen. Doch nicht nur das. Das clubinterne Jahresbattle gegen die nachwachsenden Rohstoffler der AK30 entschieden die Flügelmänner ebenfalls für sich und sicherten sich die legendäre Fleischwursttrophy. Und wie sich bei der Siegerehrung für die Matchplayrunden des Golfclubs für 2021 wie für 2022 herausstellte, gewannen auch hier Mannschaftsmitglieder der AK50. Mehr geht nicht.
Mit Erfolgsbausteinen zu Captainsfreuden
Beflügelt vom Jahreserfolg kamen fast alle der einundzwanzig aktiven Kaderspieler zum Jahresabschlusstreffen zusammen. Die Captains Frank Drescher und Stefan Köhler sprachen von einem „erfreulichen“ Verlauf ihres ersten Führungsjahres. Die Saison sei „relativ erfolgreich gelungen“.
Eine untertriebene Umschreibung für eine großartige Jahresbilanz. Denn von nichts kommt nichts. Die beiden Kapitäne navigierten mit der Planung für ein konsequentes Wintertraining unter Anleitung von Headpro Uwe Wagener und einer klugen Aufstellungstaktik für die Ligaspiele auf den Erfolgskurs. Dass man sich immer wieder zum gemeinsamen Spiel traf und ein Wochenende zusammen unterwegs war, stärkte den Teamgeist. Abfragen und Rückversicherungen sorgten für kommunikativen Zusammenhalt und gemeinsame Orientierung. Alles Bausteine für eine harmonische und leistungsstarke Saison, die erstmal zusammengetragen werden müssen.
Die Zahlen, die den Unterschied machen
Wer jedoch dachte, dass das Spiel alleine auf den Fairways entschieden wurde, ist durch die Enthüllung der klandestinen Kapitänsrechnungen eines Besseren belehrt. Ja, im Grunde wurde allen vor Augen geführt, dass ein anteiliger Erfolg allein statistischen Berechnungen zu verdanken ist. Und wie das Protokoll schon vor der Mannschaftssitzung vorausschauend geschrieben war, schlummerte bereits am Beginn der Saison die Datenanalyse im sorgsam gehüteten Tresortablet des Captains.
Die erste Mannschaft hatte danach einen Durchschnitt von 134 Bruttopunkten je Spieltag zu erzielen, wozu jeder in der Wertung befindliche Spieler mit 26,8 Punkten beizutragen verpflichtet war. Die zweite Mannschaft sollte dem mit 126,5 Bruttopunkten je Spieltag und 25,3 Punkten je Spieler kaum nachstehen. Sogar die Einbeziehung der Streichergebnisse wurde geplant. Hier waren als Zielwert 25 Brutto-durchschnittszähler angesetzt. Dafür waren eine Teilnehmerquote am Wintertraining von 87,5 Prozent und eine Kadereventbeteiligung von 67,7 Prozent Voraussetzung.
Und was kam in der Endabrechnung der Saison raus? Genau, es gab eine Punktlandung, die die NASA vor Neid erblassen lässt.
Mike Hopper punktete dabei vorweg mit 116 Bruttopunkten (29 im Durchschnitt!) Das beste Tagesergebnis aller Spieler erzielte Erwin Mattern mit 34 Punkten beim Spieltag in Weilrod.
Hinter vorgehaltener Hand wurde darüber spekuliert, dass bei den Kapitänen ein neuer Leistungsmaßstab in Arbeit ist. Er soll als Quotient aus Atmungsfrequenz und Misserfolgsseufzer multipliziert mit auf- und abschwellender Griffstärke ein Spielergebnis prognostizieren können. Er würde über einen Chip in der Armbanduhr mit Livedaten erhoben und online in einem Kurvendiagramm auf einen Screen zur jeweiligen Restauranttheke übermittelt werden. Das könnte natürlich nicht nur die Trainingswissenschaft revolutionieren, sondern auch darbender Clubgastronomie neuen Auftrieb verleihen. Und wieder wäre der Golfpark Winnerod ganz vorne mit dabei.
Auch in 2023 sind die Punkte sicher
Wer solche Planungsinstrumente hat, muss sich für die kommende Saison nicht in die Karten schauen lassen. Er kann ganz beruhigt die Gegner kommen lassen.
In der 2. Hessenliga Nord treten die Winneröder im kommenden Jahr gegen Idstein, Kassel und Kronberg an. In der 6. Liga Nord trifft die zweite Mannschaft auf Braunfels, Friedberg II und Idstein II.
Um die Gegner in trügerischer Sicherheit zu wiegen, wurde als sportliches Ziel der Klassenerhalt in beiden Liegen ausgegeben. Ein kleiner „Blick nach oben“ soll jedoch für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgen. Der Kader ist mit zehn Spielern, die einen einstelligen Handicapindex vorweisen können, dafür gut aufgestellt.
Die Vorbereitung soll bereits Ende Januar mit dem Wintertraining beginnen. Hier übernimmt das Zepter von Uwe Wagener der neue Head Professional des Golfparks Duncan Smith. Die Fahrt zu einem Trainingswochenende ist bereits für April terminiert.
Zum Schluss das Beste
Erfolg und Statistik machen Hunger. Der große Oskar Gänseschreck musste dieses Jahr darauf verzichten, das Festgeflügel persönlich vorzustellen.
Es bleibt anzumerken, dass die Feiergänse beim Kehraus zu 99,97 Prozent nicht mehr unter den Lebenden weilten.